Vor unserer Versetzung von Tanzania nach Pakistan im kommenden August wollten wir unbedidngt den neuen Dienstort Karachi schon einmal kennenlernen

 Karachi im Mai 1999 – (private) Wohungsbesichtigungsreise

 

Sa. 15. o5.  Punkt Mitternacht landen wir in Muscat/Oman. Haben tollen Aufenthalt in der Business-Lounge mit kleinen Häppchen und Snacks und Getränken – was wir wollen. Müssen die Uhr um eine Stunde weiter vorstellen. Temperatur bei der Landung 35 °C und knochentrockener Wüstenwind.2.2o Uhr Weiterflug in der FIRST CLASS! Der schiere Luxus. Wir werden verwöhnt ohne Ende. Merken gar nicht wie die Zeit vergeht und landen pünktlich um 5 Uhr in Karachi.

 

So. 16.o5. Noch einmal geht die Uhr eine Stunde zurück (in Dar ist es jetzt also erst 3 Uhr morgens). Der Kollege, der in K. die Registratur macht, und mit dem wir schon vorher Mail-Kontakt hatten (Karl-Heinz)), hat einen Flughafenausweis und wollte uns gleich an der Maschine abholen. Aber kein europäisches Gesicht weit und breit. Nur dunkle Haut in langen „Nachthemden“. Paßkontrolle, Zoll – überall ging es flott und problemlos durch. Unser Gepäck war auch sofort auf dem Band, Am Ende stehen wir draußen auf der Straße und immer noch kein Karl-Heinz zu sehen. Taxifahrer umlagern uns. Wir warten noch bis fast 6 Uhr, dann handeln wir mit einem den Preis aus (ca. 2o km – er kriegt 15 $ - Halsabschneider!) und er fährt uns ins Sheraton-Hotel. Dort wollte uns der Kanzler ohnehin erst unterbringen, bis K.-H. die Unterkunft bei einer Kollegin organisierte. In unserem künftigen Haus wohnte ja noch der Vorgänger von J. Wir wußten, da ist ein deutscher Manager (ein Bayer!) und das GK hat eine spezielle Rate. Die Fahrt dorthin ist kaum zu beschreiben. Straße 1-A-Zustand, vierspurig. Um diese Zeit noch kaum Verkehr. Der Fahrer düst auf Spuren, wo er gerade lustig ist. Rote Ampeln werden nicht wie hier, schön langsam, sondern in vollem Tempo überfahren. Der Fahrer redet mit Jochen (neben ihm), dreht sich dabei in ganzer Größe zu ihm hin, fährt dabei weiter, sieht Jochen ununterbrochen an, wechselt dabei die Spuren fast von Bordstein zu Bordstein! Aber wir kommen heil an, buchen ein und freuen uns auf Tiefschlaf. Aber erstmal den Fernseher inspizieren. Nicht zu glauben: hier ist’s jetzt 6.3o h, in Deutschland 3.3o h und wir sehen SAT 1, Emma Peel! Hatte die Zeitverschiebung vergessen und mich gewundert, wieso kein Frühstücksfernsehen läuft. Außerdem ist Sonntag! Aber jetzt erstmal schlafen.

9.oo Uhr Gerade im Tiefschlaf: Telefon: Karl-Heinz. Tausend Mal Entschuldigung, er hat verschlafen. Jochen sagt ihm, er soll um 14 h kommen. Macht er auch und bringt die Kollegin mit, bei der wir dann bleiben sollen (Ortrud heißt die Dame). Haben aber keine Lust, gleich wieder alles zusammenzupacken. Wollen die Nacht noch im Hotel bleiben. Also erstmal eine gemeinsame Tasse Kaffe und dann kleine Rundfahrt mit Stop beim Generalkonsulat, auf dessen Grundstück ja auch unser künftiges Haus steht. Ortrud meint, wir können ja mal auf’s Grundstück und das Haus wenigstens von außen ansehen; bräuchten ja nicht zu klingeln! Scheint wohl kein tolles Verhältnis von ihr zu unserem VorgängerBernhard B. zu sein. Wir schleichen also am Sonntag Nachmittag quasi um unser eigenes Haus herum – von innen aber auch keine Reaktion, obwohl jemand dort zu sein schien. Bernhard’s Auto stand auf dem Parkplatz. Seine Frau ist mit Kind übrigens schon seit letztem Jahr in Deutschland, weil das hier mit der Schule wohl nicht so klappt. Laut K.-H. ist hier am GK keiner mit Familie, außer dem Kanzler und dem Gen.-Konsul. Also entweder nur „echte“ Junggesellen oder Ehepartner in Deutschland! Haus sieht jedenfalls von außen wie ein Klotz aus. Garten gleich Null: hinter dem Haus ein schmaler Streifen. Na wir werden’s ja noch von innen sehen. Fahren zurück in’s Hotel. K.-H. ist abends eingeladen und will uns mitnehmen. Holt uns um 2o Uhr ab. Wir sind todmüde. Seit Freitag 4 Stunden Schlaf!!

Mitternacht: Sind zurück im Hotel. Welch ein Abend. Treffen wir doch glatt BKA-Beamten Kurt H. aus Kampala!!! Der einzige der BKA’ler, den wir aus den Augen verloren hatten. Er macht hier die Drogenfahndung. Gastgeber war ein Pakistani, der in Berlin studiert und auch einen deutschen Paß  hat. Mit pakistanischer Frau kroatischer Abstammung. Sprechen beide perfekt deutsch (Taj und Daria). Haben hier eine große Lederfabrik und stellen u. a. Trachten her. Beide supernett. Party-Anlaß war die Abiturfeier der Tochter. Die war für die Party extra aus Deutschland hergeflogen (flog übrigens mit uns gemeinsam wieder zurück). Kzl., Herrn  S. mit Frau, kennengelernt, den Personalrat (Michael W.), 2 Damen von der deutschen Schule, ein Ehepaar (er Kanadier, Professor an der Aga Khan Uni, sie ist Deutsche). Später sagte mir Jochen, daß sein Vorgänger (Bernhard B.)  auch unter den Gästen ist. Der hätte vorhin sogar mal kurz neben mir gesessen! Blöder Kerl! Stellt sich nicht mal vor – hat überhaupt nicht mit mir geredet. Dabei wußte er genau wer wir sind. Na – unsere Mägen hingen sonstwo, als es gegen 22.3o h endlich hieß: Dinner is served. Alleman die Treppen runter. Unten ein riesiger Raum. Davor: Schuhe aus! Innen ein raumfüllender Teppich. Auf dem Fußboden rundherum an den Wänden entlang Rückenkissen und flache Polstermatten. Davor auf dem Teppich ebenfalls rundherum Teller, Bestecke und sämtliches Essen auf großen Platten. Mengen von Reis, Fleisch, Salaten, Soßen... Oh Gott, wie da jetzt hinsetzen und auch noch essen? Haben es beide versucht, bis der Gastgeber Taj kam und anbot, wer es zu unbequem fände, könnte sich doch auch gern an einen der beiden  bayrischen langen Biertische setzen, die gleich vorn in der Ecke standen. Da gesellten sich dann zum Glück noch ein paar andere Leutchen mit zu. Essen wurde nachgeladen ohne Ende. Auch bei „nein danke“ packte Taj immer noch neue Stücken auf unsere Teller – puh! Danach kamen noch Kuchenstücke und am Ende wurden Schnäpschen angeboten. Und dann – genau wie ich es schon in unserem Buch gelesen hatte (Thema Einladungen bei Pakistanern): „... und urplötzlich sieht der Gastgeber sich völlig allein in seinen vier Wänden:“ Tatsächlich – ein allgemeiner Aufbruch, und alle auf einmal verabschiedeten sich. So ist’s jetzt also Mitternacht und wir sind zurück im Hotel. Morgen früh kommt ein Fahrer, der uns abholt und dann siedeln wir zu Ortrud um.

 

Mo. 17. o5.

9 Uhr werden wir vom Telefon geweckt: Karl-Heinz. Er will uns um 1o.3o h abholen lassen. Erstmal tollstes Frühstücksbüffet im Hotel. Dann steht der Fahrer in der Halle – Kennzeichen Gittermappe in der Hand. Es sollte Ortrud’s Fahrer sein, es war aber der Fahrer vom G-Konsul, und der kam dann mit der gepanzerten Benz-Limousine großartig vor’s Portal gerollt. Es ging auch nicht zu Ortrud, sondern ins GK. Dort erstmal Teilnahme an der Frühstücksrunde, kleiner Durchgang durch’s Gebäude, dann rüber -nebenan- zu Bernhard (in unser künftiges Haus). Der führt uns schnell überall durch; ich kann grad noch fragen, ob es ihm etwas ausmacht, wenn ich die Kamera laufen lasse und renn den beiden hinterher. Ein Zimmer bleibt verschlossen, da wohnt z. Zt. ein Besucher drin. Oben schon alles voll Maler, unten schon alles voll Kisten. Ende Mai empfängt B. noch den neuen G-Konsul (der kommt aus Brunei, mit Frau) und Anfang Juni zieht er schon aus. Wechselt nach Washington. Rundgang endet mit Gespräch im Stehen in der Küche. Jochen kriegt „Aufklärung“ über Art und Gewohnheiten des Kanzlers. Hört sich schrecklich an. Erinnert an St. in Kampala. J. wird wohl einiges durchzuboxen haben. (Dabei machte der gestern Abend einen wirklich netten Eindruck!). B. sagt jedenfalls, der Kzl. gibt keine Rückendeckung, wenn es gegen die Pakistanis geht. Unterstützt die P’s gegen den Hausmeister... usw. J. soll sich bloß vorsehen  - „......der sticht lange Messer ins Kreuz.“ Na, J. wird sich selbst ein Urteil machen müssen. Der B. jedenfalls greift während der Unterhaltung neben Jochen an den Kühlschrank und macht sich eine Cola auf. Keine Frage, ob wir vielleicht auch etwas trinken wollen....

Aber das Haus wird sich sicher ganz toll einrichten lassen. Würd am liebsten gleich anfangen. Während der Besichtigung und „Besprechung“ ist inzwischen Feierabend (14 Uhr). Ortrud will nach Hause. Also Gepäck umladen und auf geht’s. 15.3o h kommt K.-H., holt uns ab zu kleiner Stadtfahrt. Besuchen Restaurierer alter Holzmöbel, einen Rosenholzmöbel-Hersteller, einen Händler von gebrauchten Schiffszubehörteilen. Ein berühmter ganzer „Industriezweig“ ist in der Nähe Karachis, in Ghadani, das Abwracken von Schiffen aus aller Welt. Dieser Händler hier in der Stadt hat die tollsten Lampen, Kompanten, Uhren usw. Alles Messing, auch div. andere Messingteile. Alles am Straßenrand auf seinem Auto ausgebreitet. Im Auto entdecke ich gleich zu Beginn eine traumhaft schöne Messing-Kugelvase. Aber erstmal bestaunen wir alles Äußere. Jochen schwärmt für einen Kompaß. Der Händler ließ sich nicht bremsen, mir eine reichverzierte Messing Teekanne zu schenken.

Mich interessiert diese Vase im Auto. Ich geb J. ein Zeichen, er soll mal nach dem Preis fragen. Langes Zögern: „Für dich 4oo Rupies.“ (3o Rps =

1,-- DM!!). Jochen will Handeln anfangen. Sagt, das ist zuviel, da kriegt „Mam Sahib“ eben keine Vase. Der Händler fragt: „Für wen willst du die kaufen?“ – „Na, Mam Sahib mag die leiden.“ – „Oh no, no no, für Mam Sahib... dann kostet die gar nichts, no no no, keine Rupie“, kommt auf mich zugerast und zwingt mir förmlich die Vase in die Hand! Nicht zu glauben. J. versucht noch, ihm trotzdem ein „Scheinchen“ in die Hemdtasche zu stopfen. Das war schon ein echter Kampf, bis das gelang. Ortrud hat ihm die riesengroße Schiffslampe abgekauft, die oben auf dem Autodach stand. Die wird noch poliert und kann morgen abgeholt werden.

Der Sohn des Händlers hat ein Taxi und fährt schon seit Jahren Besucher des GK durch die Stadt. Mit dem machen wir für morgen einen Termin aus. Er wird eine Stadtrundfahrt mit uns machen. Jetzt fährt K.-H. erstmal mit uns weiter. Tiefer in die Stadt ’rein.  Marktgassen und Seitenstraßen erinnern an Teile von Jaffo und Jerusalem bzw. an die große Markthalle in Accra mit den Stoffen und Schnitzereien. Ein Händler hat einen Laden bis unter’s Dach gefüllt mit Onyx-Sachen. Das war meine Welt. Ich finde einen großen runden Aschenbecher (ca. 2o cm O). Handel runter von 8o auf 5o Rps. (1,7oDM!!!). Hab mich wirklich nicht verrechnet. Das war mein Nachmittag!!  Überall läuft die Kamera mit. Wir setzen Ortrud zu Hause ab und fahren noch mit zu K.-H. Der hat eine Satellitenanlage. Empfängt Sat 1, RTL 2, Vox, Deutsche Welle-TV und und...  Inzwischen hat Ortrud Essen fertig. Wir hatten 16 kg (!) Schweinekeulen (ohne Knochen) im Gepäck. Das hatte sie sich gewünscht, als wir K.-H. fragten, ob wir irgendetwas mitbringen können. Unser „Mützen-Walter“ in Daressalam hatte extra für uns noch am Sonnabend (15.) um 5 Uhr morgens geschlachtet, damit wir das noch in die Koffer packen können – also frisch, fast noch warm!- . Nun stand das fast 3 Stunden in Muscat in der Wüste, und hier hatten wir versucht, es in die Minibar im Hotelzimmer zu quetschen. Mußten die Kleiderschrank-Schiebetür vor die Kühlschranktür schieben, damit die überhaupt geschlossen hielt. Jedenfalls war das wohl alles gründlich schief gegangen. Es stank wie die Pest, wurde grau und grün und in Ortrud‘s Küche kam einem fast das Würgen. Sie hatte trotzdem versucht, Teile davon zu retten und zu verarbeiten. Im Backofen schmurgelte etwas wie Gulasch und sie sagte, sie hätte versucht, den Geruch mit Rotwein in der Soße „abzudecken“. Meine Güte, keiner hat sich recht getraut, zu essen. Erstmal ging’s an den Salat. Wir wollten schon Wetten abschließen, wer zuerst brechen muß. Haben förmlich gewartet, ob es einem von uns schlecht wird. Vorsichtshalber trank K.-H. einen Cognac. Ortrud zählte ihre vorhandenen Medikamente auf. Sie versicherte uns „Wir werden uns helfen können“. Sie wollte immer Tiermedizin studieren und fing zu allem Überfluß auch noch eine Beschreibung von menschlichen Leichenteilen an, und Leichengift mit dessen Wirkung und Auslösung der Verwesung. Kurzum, es war das grausigste Essen, das wir je hatten. Selbst der Salat, der wirklich lecker aussah, blieb uns dann fast im Hals stecken. Die Küche stank noch zwei Tage später nach „Leiche“.

 

Di., 18.o5.

Zum Glück ging’s uns allen heute morgen gut. J. ist mit Ortrud um 7.3o h ins GK gefahren. Ich hab bis 9.3o h geschlafen!!! Jamila, das Hausmädchen, hat schon den Frühstückstisch gedeckt und Kaffee gekocht. Ich werd mich jetzt auf die Terrasse setzen und etwas lesen. Feierabend ist heute erst um 16 Uhr. Das GK hat zwei „lange“ Tage, Di. und Do.

13.3o Uhr: Ortrud kommt mit Hähnchenteilen und Pommes für uns beiden nach Hause. Hat Mittagspause. Die ist eigentlich nur eine halbe Stunde, aber sie fährt um 14.3o h in aller Ruhe wieder los. 15 Uhr kommt J. mit Ortrud’s Fahrer wieder zurück. (Wir werden übrigens auch einen Fahrer haben. Den und den Hausboy übernehmen wir vom Vorgänger. Mehr Personal brauchen wir dort nicht, da alles andere -Wächter, Gärtner- über das GK läuft. (Hier in Dar haben wir zwei Gärtner, zwei Wächter und ein Hausmädchen!). J. macht Mittagsschlaf. Als Ortrud kam, haben wir noch gemeinsam auf der Terrasse geklönt. Um 2o Uhr kommt K.-H., holt uns ab und wir fahren in’s „Bar-B-Q-tonight“-Restaurant. Riesiges Straßenlokal (aber auch ein Innenteil). Wir sitzen draußen. Essen mit 4 Vorspeisen (z. B. Tomatensuppe für 35 Rps. = 1,2o DM), J. ein Steak, ich Hühner-Schaschlicks, Ortrud Hühner-Grillteile und K.-H. Lamm-Kottlets. Alles mit Beilagen, Reis oder Pommes. Als Getränke gibt’s nur Softdrinks!! Und alles zusammen haben wir 997 Rps. Bezahlt = 32,-- DM!!!

 

Mi., 19.o5.  Stadtfahrt mit Taxifahrer Nasser.

1o.oo Uhr. Ortrud’s Fahrer bringt mich zum Konsulat. J. ist heute Morgen gleich mit O. mitgefahren. Nasser wartet schon. Zeigt uns „Sehenswürdigkeiten“. Am besten per Video zu beschreiben.

Bevor er uns zum GK zurückbringt, müssen wir doch eben noch bei KFC rein und uns stärken. Fahren nach Feierabend mit Ortrud nach Hause. Um 16 Uhr holt K.-H. uns ab. Zeigt uns die Beach-Hütte, die sich 6 Mann vom GK gemeinsam gemietet haben. Nichts zum Badengehen: Felsbrockenküste. Machen aber einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang. Auf dem Rückweg machen wir einen Stop an der berühmten „Turtle-Beach“, wo einmal im Jahr wirklich Hunderte von Meeresschildkröten an den Strand kommen, um dort ihre Eier abzulegen (hatten wir auch im Prospekt schon von gelesen). Dort sind auch mehrere „Eier-Brut-Stationen“.

Inzwischen hat Ortrud Essen gemacht. Sie kann wirklich gut kochen, wie K.-H. schon vorher versprochen hatte, als es um das Schwein ging. Die Ärmste konnte ja nichts dafür, aber... Heute hatte sie noch die beiden HOD’s (Hausordnungsdienst – das ist der Gebäude- oder Objektschutz, der von BGS-Beamten ausgeführt wird) mit eingeladen; Bernd und Andreas. Es gab einen leckeren Kassler-Braten und auch noch „Pfannen-Schaschlik“. Das war eine fröhliche Runde und ein lustiger Abend.

 

Do., 2o.o5.   Heute ist J. mal nicht mit zum Dienstbeginn, sondern wir frühstücken hier erst schön und werden um halb 1o von Ortrud’s Fahrer ins GK gefahren. Dort wartet der Fahrer von Kurt, der eine weitere tolle Stadtfahrt mit uns macht und uns an Plätze führt, die wir gestern noch nicht gesehen haben. Als erstes gleich an den „Stadtstrand“, den wir vor Sturm uns Sand kaum sehen konnten. Ich mach einen Versuch, aus dem Auto zu steigen, muß mich aber fluchtartig wieder in Sicherheit bringen. Die Kobra-Schlangenbeschwörung kann ich leider nicht weiterfilmen. Die Kamera drohte im Sand zu „ersticken“. Vor Wind ist wohl auch kein Kommentar zu hören. Da nützt auch der Schalter an der Kamera zum Abstellen von Windgeräuschen nichts. (Später haben wir erfahren, daß es sich um einen verheerenden Zyclon über dem Indischen Ozean gehandelt hat, dessen Ausläufer einige Hundert Todesopfer an der Küste gefordert hat). Es fängt sogar an zu tröpfeln. Fahren wieder in die Stadt und gehen in zwei verschiedene Supermärkte. Kommen aus dem Staunen nicht wieder heraus. Es gibt ALLES! Frischfleisch - 1 kg Kalbfleisch keine 3 DM (87 Rps.), Obst, Gemüse, Kosmetika, Textilien, Foto- und Drogerie-Artikel, Apothekenabteilung. Jockey-Unterhosen für 66 Rps. (2,2o DM). Gleich 4 Stück gekauft. Und eine Reinigungs-Kassette für die Kamera (Original Sony) für 5,-DM, außerdem tollste Musik-CDs = Doppel-CD für 3oo Rps., einfache für 2oo Rps. Später sind wir nochmal zu dem Händler mit den Onyx-Sachen. Für den Preis sind diese Aschenbecher das ideale Souvenir. Also noch 5 Stück gekauft. Dazu noch ein Set von 6 Schnapsgläsern (auch Onyx – besser aber als Eierbecher zu verwenden). Zusammen für 4oo Rps., ca. 13,-- DM. Ich glaub’s jetzt noch kaum.

Waren genau um 16 Uhr zurück im GK. Auf dem Heimweg hat Ortrud noch in der „French Bakery“ Halt gemacht. Hat 1o kleine Windbeutel mit toller Sahnefüllung, 2 große Berliner, einen Bresseau-Käsebecher, einen 5oo ml-Becher Joghurt, ein Stangenbrot, 1 deutsches Brot und eine Packung Kräcker gekauft und knapp 2o DM bezahlt. Milch kostet hier die Hälfte wie in Dar (nur 1 DM statt 2), eine Flasche Cola o,3o DM. Da schlägt das Herz der Hausfrau hoch.

 

2o.oo Uhr: Einladung beim Kanzler, Herrn Sch.. Abschiedsfeier für Herrn F. (Kulturreferent – was Hajo in Kampala gemacht hat). Wir sind mit Ortrud hingefahren und die war leider schon um 22 Uhr müde. Naja...., schade, war wirklich nett und ich kann nicht glauben, was der B.  über den Kzl. erzählt hat.

 

Fr. 21.o5.

Heute ist Kofferpacken. Jochen ist mit O. nochmal ins GK, sich verabschieden und bei allen bedanken. Ich fahre mittags mit O’s Fahrer nach. Stehe im Gebäude Eingang, frag den Telefonisten, wo Jochen gerade ist, da kommt der B. auf die Tür zugestürzt, hört die Frage, sagt „im ersten Stock“, und geht weiter zur Tür hinaus. Kein Gruß, kein Tschüß (es war 2 Minuten vor Feierabend und der wußte, daß wir heute wieder abfliegen). Ein A hoch 3!!! Egal, den sehen wir nicht mehr wieder.

Gehen vom Dienst aus mit Ortrud in der Stadt zum Chinesen. Ganz lecker. O sagt, es gibt bessere, aber dies war der nächste und um 15 Uhr macht spätestens alles dicht in der Stadt (Freitag – Moslems). Außerdem mußten wir sehen, daß wir nach Hause kommen. 16 Uhr kommt K.-H. uns abholen. 18 Uhr geht unser Flieger. 18.15 ist Landung in Muscat, obwohl die Flugzeit 1 Stunde 15 beträgt. Naja, die Uhr wird ja wieder eine Stunde zurückgestellt.. Hotel mit Dinner und Frühstück zahlt die Gulf Air. Und morgen früh geht’s  dann um 9.2o Uhr weiter mit Zwischenlandung auf Zanzibar nach

DAR ES SALAAM.