Auszug aus einer Reisezusammenfassung meiner Mutter nach ISRAEL:
Ablug 28. 01. 1994 Ankunft Tel Aviv 22.30h
29.1. : 9.15 Abfahrt nach Jerusalem. Besichtigung vom Felsendom, der Al Aksa-Moschee, Bummel durch die historische Altstadt. Mittagessen im feudalen America-Colonie-Hotel. Sagenhaft!!!!!!
Anschließend fuhren wir nach Bethlehem. Sehenswert ist die Geburtskirche, die wir besichtigten. In einer Nebenkapelle gerieten wir ungewollt in eine große Trauerfeier und Prozession. Ein junger Mann, der an Krebs gestorben war, lag dort aufgebahrt, Wehgeschrei und Gesang ringsumher. Er mußte sehr bekannt gewesen sein, denn die Trauergemeinde umfaßte bestimmt mehrere hundert Personen. Wir wollten raus, aber da kam schon der Trauerzug direkt an uns vorbei. Ein Priester vorweg, dann ein junger Mann mit einem großen Kreuz, dann der Sarg. Uns wurde doch ein bißchen flau im Magen.
Rückfahrt Richtung Nablus durch hohe Berge, Steine, Steine und nochmals Steine.
30.1. : Abfahrt 9.15 nach Norden über Netanya, am Mittelmeer entlang,
Caesarea, zum See Genezareth, Nazareth zur Linken, dann ging es hoch in den Golan. Unbeschreiblich die Serpentinenfahrt darauf, vorbei an zerstörten Dörfern, die im Krieg von den Israelis völlig zerstört wurden, eine ganze kleine Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht. Es kommen einem die Tränen vor Wut. Und überall zwischendurch isaelische Siedlungen, die aber gesichert sind, als seien es Festungen. Der ganze Golan ist noch minenverseucht und überall, soweit das Auge reicht, sieht man die Warnschilder. Unsere Strecke führte uns durch das besetzte Westjordanland und ehemals Syrien. Auf dem Weg zum Hochplateau der Golanhöhen bieten sich atemberaubende Aussichten. Wir fuhren dann ca. 60 Km auf den Golanhöhen entlang, rechterhand der Berg Hermon , 1800 m hoch, die Spitze schneebedeckt. Einige Km weiter die berühmte Burg Nimrod . Hoch oben auf einem Berg ( in den Bergen ) hat man eine sagenhafte Aussicht. Wir kamen durch Drusendörfer. Die Kleidung der Drusen ist eigenartig, lange Pluderhosen. Nach gut 4-stündiger Fahrt erreichten wir in Metulla, unser Ziel zum Mittagessen. Metulla ist ein kleiner Ort, direkt an der nördlichsten Stelle an der Grenze zum Libanon. Wir fuhren übrigens schon vorher im Golan kilometerlang direkt neben der Grenze zu Jordanien entlang. Metulla kann man nach Anbruch der Dunkelheit weder erreichen noch verlassen. Ein großes eisernes Tor wird an beiden Ortsein- und Ausgängen zugeschoben.
Nachts hört man die Schießereien im Südlibanon. Im Ort haben Gesa und ich das große Canada-Freizeit-Center besucht mit Riesenschwimmbad und Eislaufbahn. Wir haben Tränen gelacht. Israelis, die Schlittschuh laufen!! Alles purzelte durcheinander, keiner konnte sich so recht auf den Beinen halten.
Nach einem guten israelischen Mittagessen fuhren wir auf direkter Strecke zurück nach Herzlyia. Erwähnen muß ich noch, daß die Orangenernte in vollem Gange ist. Faszinierend sind die goldenen Früchte kilometerweit rechts und links der Straße . Gesa hat eimerweise aus dem eigenen Garten geerntet.
5.2. Am Sonnabend fuhren Gesa und ich nach Caesarea. Einstmals war es eine stolze römische Hafenstadt und Kreuzfahrerfestung. Die Sehenswürdigkeiten kann man kaum beschreiben. Ein riesiger Aquädukt ist direkt am Strand zu sehen. Wir besichtigten die Ausgrabungen der alten Stadt. Seit Jahren werden immer weitere Teile ausgegraben. Im Wasser selbst ist noch ein Teil der Stadt zu sehen, unglaublich, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Das Wasser spült Schätze an den Strand, wie altes hellblaues römisches Glas, ganze Teile von Tonkrügen, -kannen usw, Marmorstücke, weiß, rot , grün und schwarz. Wir haben eine ganze Menge von diesen Kostbarkeiten gefunden. Bei Sturm wird besonders viel angeschwemmt. Im Hamburger Abendblatt stand neulich ein großer Artikel, daß dort im Wasser auch noch große Teile dieser Stadt gefunden wurden. Dann setzten wir uns in ein riesiges Amphitheater, wo bestimmt 3000 Menschen Platz haben. Heute finden große Konzerte dort statt.
Mit Hilfe der Rothschilds, die auch dort eine prächtige Villa besitzen, (Gesa und ich haben sie uns angesehen) wurde Caesarea wieder aufgebaut (die neue Stadt) und zu einem blühenden Kurort entwickelt.
6.2. Um 11.30 brachen wir auf zu einem Stadtbummel durch Alt-Jaffo. Es gehört zu Tel Aviv. Zuerst besuchten wir den Karmelmarkt in Tel Aviv. Er ist der größte und farbenprächtigste Markt in Israel.
In Jaffo ist die malerische Altstadt sehenswert, deren historische Teile restauriert wurden und nun ein Künstlerviertel sind. Von dort hat man einen fantastischen Blick auf die weißen Häuser von Tel Aviv. Das Meer ist türkis bis dunkelblau.
Beendet haben wir den Tag in Netanja. Es liegt einige Kilometer nördlich von Tel Aviv, auch direkt an der Küste, hat eine der schönsten Promenaden des Landes. In der Stadt selbst gibt es unzählige orientalische Restaurants und Geschäfte. Im Vordergrund stehen Diamantenschleiferei und - handel. Die Auslagen in den Geschäften sind sehenswert.
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